G´schichterl aus meinem Tiermedizinstudium

Von irritierten Bankangestellten, neu erfundenen Rädern und einem feierlichen Akt oder wie sich mein Name schon wieder änderte
Professoren geben Studentinnen ja gerne den Rat, wenn sie es nicht in den ersten Semestern geschafft haben sollten einen Doktor zu heiraten, dann müssten sie ihn halt selber machen. Gemäß dem Motto, nicht kleckern klotzen, habe ich mich für beide Varianten entschieden. Ich habe während des Studiums auf dem Standesamt promoviert und nach Abschluss meines Studiums noch selbst an der Uni. Hätten wir zu dieser Zeit unseren Wohnsitz in Österreich gehabt, wäre ich eine Frau Dr. Dr. geworden....

Von Campher-Salbe, Giraffen und Konditoren oder der Patho-Demo Kurs
Zur Einstimmung auf das folgende Kapitel möchte ich Dir mal wieder einen Medizinerwitz erzählen. Was ist der Unterschied zwischen einem Internisten, einem Chirurgen, einem Psychologen und einem Pathologen? Der Internist weiß alles, kann aber nichts. Der Chirurg kann alles, weiß aber nichts. Der Psychologe weiß, dass er nichts weiß und der Pathologe kann alles und weiß alles, aber es hilft nichts mehr. Kommt man als Student das erste Mal in die Pathologie, kann man auch nichts und weiß...

Im dritten Abschnitt der tierärztlichen Prüfung hatte man Prüfungen in 13 Fächern zu absolvieren. Am meisten dabei gefürchtet war die im Fach Innere Medizin. Da waren die Durchfallquoten extrem hoch und das nicht erst zur Prüfung. Zum Glück gab es Immodium akut, sonst hätte man die Prüfung in den Toiletten der Klinik abhalten oder die Stühle für uns durch Campingklos ersetzen müssen. Die Prüfungsvorbereitung im Hause Kaiser liefen immer nach dem gleichen Schema ab: zu Beginn gingen...
Eine der größten Herausforderungen im Studium war die Parasitologie. Da hatte schon das Skript die Dicke des Telefonbuchs von Berlin nach der Wiedervereinigung. Zur Einstimmung auf das Thema eine kleine Quizfrage: Was haben Spulwürmer und die RTL Wollnys gemeinsam? Man trifft sie nie alleine an, sie haben Namen, die man sich nicht merken kann und keiner braucht sie wirklich. Wusstest Du die Antwort? Dann hast Du das Grundprinzip der Helminthologie (Würmer, nichts als Würmer) schon einmal...

Als Tiermedizinstudent hatte man offiziell auch Semesterferien, vorlesungsfreie Zeit traf es allerdings besser, denn entweder hatte man die Lernerei für die Prüfungen oder man machte eines der vorgeschriebenen Pflichtpraktika. Dafür suchte man sich einen praktizierenden Tierarzt, eine Klinik, einen Tiergesundheitsdienst oder sonst etwas Schönes aus, wo man dann unter Aufsicht eines fertigen Kollegen ein wenig Praxisluft schnuppern durfte. . Da ich für die Prüfungen einigermaßen breit...

Tiermedizin ist ein relativ kompakter kurzer Begriff, aber nur auf den ersten Blick. Viele angrenzende Bereiche spielen mit hinein und machen das Studium so extrem umfangreich. Das Fach Ernährungswissenschaften, auch Ökotrophologie genannt, ist ein eigener Studiengang bei der Spezies Mensch, beim Tier ist auch dafür der Veterinär zuständig. Liest man im Vorlesungsverzeichnis „Tierernährung“ stellt man sich das so ähnlich vor, wie Botanik. Daheim schlafen und dann einen Crash-Kurs vor...

Ein Professor hat den hohen Anteil weiblicher Studierender im Fach Tiermedizin einmal damit erklärt, dass die Pferde halt so weiche Nasen hätten. Da mag schon etwas dran sein. Unter den jungen Mädels steht der Beruf Tierärztin jedenfalls ganz weit oben auf der Liste und hinzu kommt, dass die Mädels oft einfach die besseren Noten haben und somit auch schneller an einen der begehrten Studienplätze heran kommen. Wie das Studium wirklich ist und was da alles an Anforderungen bewältigt werden...
Bei Studentenleben haben die meisten ja ganz genaue Bilder im Kopf. Aufstehen, wenn andere ins Bett gehen, Party machen, auch mal mitten in der Woche in die Berge zum Ski fahren, Sommer im Biergarten, Faschingsdienstag am Viktualienmarkt... Haben wir alles gemacht, aber nicht so oft wie wir uns das gewünscht hätten. Soviel Zeit für ein derartiges Studentenleben hatte ein angehender Veterinär nämlich nicht. Zum einen, weil er ja ständig Telefonbücher auswendig lernte und zum anderen, weil...
In den klinischen Fächern waren wir immer mal für zwei Wochen hinter den Kulissen, soll heißen, wir arbeiteten wie die richtigen Doktors in der Klinik mit. Ganz nah dran, mit Wochenend- und Nachtdienst und was halt alles so dazu gehört, wenn man ein richtiger Doktor sein will. In Chirurgie war das besonders aufregend, denn wir durften (oder vielleicht sollte ich besser sagen mussten) hier bei Operationen assistieren. An dieser Stelle möchte ich einen Tipp an alle weitergeben, die sich für...

Ein Jurastudium stand für mich nie zur Debatte. Ins Juristen Café, es lag quasi um die Ecke, bin ich mit meinen Mädels aber immer sehr gerne gegangen, am liebsten direkt nach den pathologischen Sezierübungen oder der gynäkologischen Klinikstunde. Da war der unverwechselbare Duft, den wir Tiermedizinstudenten ausströmten immer am intensivsten. In Jeans, Turnschuhen und in eine Wolke eau de vache Nr.5 oder eau de cadavre Nr.19 gehüllt, betraten wir den Coco Chanel Club. Ja selbst bei den...

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